La chancelière allemande, Madame Angela MERKEL, vient de se voir remettre la médaille Léo Baeck (1873-1956) à New York par le président de l’Institut Léo Baeck. Cet homme , déporté par Hitler à Theresienstadt, fut le dernier grand guide spirituel du judaïsme allemand, d’avant-guerre et d’après-guerre. Trois de ses principaux ouvrages furent ces dernières années en français. Une biographie de ce grand personnage est en cours de rédaction. Je publie ici la lettre de félicitations en allemand que je lui ai adressée à Berlin.
An Frau Bundeskanzlerin
Angela MERKEL
Bundeskanzleramt
BERLIN
Paris, den 4. Oktober 2010
Sehr geehrter Frau Bundeskanzlerin,
Es ist mir ein Zeichen der grossen Genugtuung, Ihnen zur Verleihung der Léo Baeck Medaille zu gratuleiren.
Dieses Ereignis ist mir aus zwei Gründen wichtig und willkommen : erstens weil ich als Philosoph und Germanist das deutsch-jüdische geistiges Vermächtnis hierzulande ins Französiche übersetzt und mich dafür eingesetzt habe, diese Literatur hier in Frankreich und in Genf, wo ich Professor bin, bekannt zu machen. Deswegen wurde mir des Bundesverdienstkreuz erster Klasse verliehen und die Insignien von meinem hervorragenden Freund, Botschfater Peter HARTMANN gesteckt. Und zweitens weil ich dabei bin, eine allererste Biografie von Léo Baeck auf französisch zu verfassen, nachdem ich seine drei Hauptwerke (Das Wesen des Judentums, Das Evangelium als Urkunde der jüdischen Religionsgeschichte und Dies Volk. Jüdische existenz) dem französischen Lesepublikum zugänglich gemacht hahe.
Daß Sie, hochverehrte Frau Bundeskanzlerin, diese hohe jüdische Auszeichung bekommen haben, beurkundet Sie als eine hochrangige Freundin der leider nun vergangene deutsch- jüdischen Kultur ;und sie weist Sie auch als eine Freundin Israels im Namen des deutschen Volkes aus. Ich erinnere mich, daß ich Ihre vor der Knését gehaltene Rede durch meine Freunde in der hiesigen deutschen Botschaft bekommen konnte, worin Sie wortwörtlich sagten : nie werden wir Israel allein lassen.. Diese aufrichtigen Worte einer deutschen Bundeskanzlerin, die die Vergangenheit ûberwältigt hat, ohne sie zu entstellen und ohne den Opfern Unrecht anzutun, hatten mir Tränen herausgelockt.
In den kommenden Monaten des Jahres 2011 soll, wenn G- so will, diese meine Leo Baeck Biografie erscheinen (Armand Colin éditeurs, Paris). Mein Wunsch wäre, ein deutsches Verlagshaus zu finden, das eine deutsche Fassung besorgen könnte.
Mit vorzüglicher Hochachtung verbleibt Ihr
Professor Dr Emerach
Träger der Bundesverdienstkreuzes erster Klasse (Juni 2000)